Jean-François Nicolas Boch
∗ 09.03.1782 Septfontaines, Luxemburg
† 09.02.1858 Septfontaines, Luxemburg
Eltern:
Pierre-Joseph Boch *1737 †1818
Marie Antoinette Lucie Nothomb *1752 †1805
Geschwister:
Peter Josef Victor *1777 †1781
Marie Cathérine Antoinette *1778 †1864
Marie Françoise Lucie *1780 †1783
Jean-François
Dominique *1783 †1786
Marie Françoise Ferdinande¹ *1785 †1856
Antoine *1787 †1843
Marie Cathérine Lucie *1789 †1885
Jean Joseph *1794 †1847
1) Marie Francoise Ferdinande heiratet J. P. Dutreux, ihr Enkel Tony Dutreux *1838 †1933 heiratet 1868 Emma Deichmann *1847 †1911, eine Schwester von Lilla Deichmann *1842 †1925, die 1860 Valentin Rautenstrauch R5 *1832 †1884 heiratet.Tony und Emma wohnen in dem schönen Château de La Celle St. Cloud.
Unternehmer, Keramik-Fabrikant
Ururgroßvater von Agnes und Hedi Rautenstrauch
Bildquelle: sw-Ausschnitt von ⇒ wikimedia
∞ 23.06.1806
Saint-Vith, Liège, Belgien
Anne Marie Rosalie Buschmann
*1785 †1870
Die Familie Buschmann stammt aus St. Vith. Der Vater von Rosalie Buschmann, Gaspard Buschmann, war dort von 1752 an Gerbermeister und einer der Begründer der Gerberei-Industrie in den Ardennen. Ihre Mutter war Anne-Marie geb. Richard. Die Familie Richard stammt aus Clervaux und gilt ebenfalls als eine der Begründerinnen der dortigen Gerberei-Industrie.
Kinder:
Anne Rosalie Virginie¹ *1807 †1887
Eugen Anton *1809 †1898
Lucie Ernestine Wilhelmine² *1811 †1887
Frédéric Victor³ *1817 †1920
1) Anne Rosalie Virginie heiratet Wilhelm Tell von Fellenberg (1798-1880), sie wohnen in Schloss Fellenberg in Merzig. Heute ist das Schloss ein Museum.
2) Lucie Ernestine Wilhelmine heiratet 1836 Jean Baptiste Baron de Nothomb (1805-1881); mit 25 Jahren wurde Nothomb in den belgischen Kongress gewählt. Er schrieb 1833, einen „Essai historique et politique sur la Révolution Belge“ und unterschrieb den Londoner Vertrag der 24 Artikel für Belgien. Am 13. April 1841 wurde er Belgischer Ministerpräsident und starb am 16. September 1881. Jean-Baptiste II Nothomb liegt in der Familiengruft seiner Schwiegereltern, der Familie Boch in Rollingergrund begraben.
3) Frédéric Victor Boch heiratet seine Cousine Anne Boch, gemeinsam haben sie u.a. die Kinder Eugène und Anna Boch – beide sind Maler geworden, siehe Künstler in der Familie.
Jean-François Boch kaufte 1809 die von Napoleon säkularisierte Benediktiner-Abtei in Mettlach und gründete dort die Steingutfabrik Boch-Buschmann. Seine patriarchalisch wohlwollende Gesinnung seinen Arbeitern gegenüber veranlasste ihn zur Schaffung von Kranken-, Witwen- und Waisenkassen, einer Spar- und Darlehenskasse, eines Arbeiter-Kasinos und eines Lesevereins, so dass Mettlach in der sozialen Versorgung seiner Fabrikarbeiter lange als vorbildlich galt.
1836 vereinigte er sein Unternehmen mit dem des Wallerfanger Fabrikanten Nicolas Villeroy zu der Firma Villeroy & Boch und diese Verbindung wurde noch gefestigt durch die Heirat seines Sohnes Eugen mit der Enkelin von Nicolas Villeroy Ocatvie. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen durch weitere Fusionen und Gründung von Niederlassungen z.B. in Dresden.
Nach der Übergabe der Geschäfte in die Hände seiner Söhne zog sich Jean-François in seine Heimat Septfontaines zurück und konnte dort noch in den letzten Lebensjahren in der elterlichen Fabrik einen neuen Industriezweig erfinden, den der Mosaikplatten. „Mettlacher Mosaikplatten“ oder „Mettlacher Platten“ galten über fast ein Jahrhundert als Gattungsbegriffe für Bodenfliesen.
Quellen:
Gruner, Geschichte der Familie Boch a.a.O.
Werner Lauer: Boch-Buschmann, Johann Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2. Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 339 f.
Ralf Banken: Die Industrialisierung der Saarregion 1815-1914. Band 2: Take-Off-Phase und Hochindustrialisierung 1850-1914, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2003
ADB: Boch-Buschmann, Johann Franz (Allgemeine deutsche Biographie, Bd.: 2, Balde – Bode, Leipzig, 1875)